Potosí, Bolivien

Licancabur, 6004 m

Der Stratovulkan mit dem höchsten See der Welt.

Ist man in der Atacama-Wüste – eine der trockensten Wüsten der Erde – unterwegs, fällt einem der markante Licancabur sofort ins Auge. Er gehört zu den eindrucksvollsten Vulkanen der südamerikanischen Anden und ist von weitem gut sichtbar. Durch seine gleichmäßig steile Form entsteht schnell der Wunsch einer Besteigung. Die Besteigung ist allerdings nur von der bolivianischen Seite aus möglich, denn auf der chilenischen Seite ist das gesamte Gelände seit den Grenzkonflikten Ende der 70er Jahre vermint.

Akklimatisierung im Schnelldurchgang

In zwei Tagen von 2500 m auf 6000 m Höhe, geht das denn überhaupt? Ich hatte jedenfalls meine Zweifel. Nachdem wir ein paar Tage in San Pedro, einem Oasenort in der Atacama-Wüste auf knapp 2500 m Höhe verbrachten, haben wir uns von einem Bus an die chilenisch/bolivianische Grenze bringen lassen. Dort geht es dann zu Fuß über einen Grenzgraben und direkt zum bolivianischen Zollhäuschen, der einzigen Hütte weit und breit. Dort muss man die obligatorischen Einreiseunterlagen vorlegen. Weiter geht es per Anhalter mit dem Jeep bis zum Eingang des Nationalparks „ Reserva Nacional de Fauna Andina Eduardo Abaroa“. In der anliegenden Herberge auf 4400 Höhenmeter haben wir die kommende Nacht verbracht. Morgens um 2:30 Uhr geht es dann per gemietetem Jeep inklusive Fahrer weiter zum Einstieg auf der östlichen Seite des Licancabur auf 4600 m Höhe (in der Nähe der archäologischen Ausgrabungsstätte der ehemaligen Inka-Bauwerke). Von dort folgt man dem gut sichtbaren Pfad bis auf den Gipfel. Die Besteigung selbst ist technisch nicht anspruchsvoll, jedoch körperlich äußerst anstrengend und wegen der weichen Vulkanasche und dem scharfkantigen Geröll sehr mühsam. Die große Höhe in Kombination mit der kurzfristigen Akklimatisierung tragen ihr Übriges dazu bei.

NASA Expedition am Licancabur

Die US-Weltraumbehörde NASA hat 2006 einige Expeditionen auf den Licancabur geschickt, um den Süßwasser-Kratersee mit seiner besonderen Flora und Fauna zu untersuchen. Die Wissenschaftler vermuten hier ähnliche Lebensbedingungen wie auf fremden Planeten. Im Zuge der Untersuchungen wurde der Gipfel mit einer Höhe von 6004 m eingemessen. Dies konnte ich mit meinem GPS-Gerät auf dem Gipfel jedoch nicht bestätigen. Die Höhenangaben auf verschiedenen Karten und in der Literatur schwanken zwischen 5920 m und 5961 m. Es handelt sich bei dem Licancabur also eher um einen „fast-6000er“.

Eckdaten

Erstmal die Lage checken:

Begehung:

30. November 2013, zusammen mit Kirsten Steimel.

GPS-Koordinaten:

S 22° 50' 04", W 67° 53' 12" (» Google Maps)

Pressebericht als PDF zum Herunterladen:

» UV-Index von 43,3 – Strahlungsrekord auf Erdoberfläche

» NASA Mission Archive: High Lakes Project (www.nasa.gov …)

» National Geographic: High Lakes May Yield Clues to Life on Mars (www.nationalgeographic.com …)

» Landmine & Cluster Munition Monitor (www.the-monitor.org …)

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